• Die ruandische Regierung hat mit dem Beschluss von gestern am 18. Mai die bisherigen Verordnungen weitgehend bestätigt und nochmals bis zum 17. Juni 2020 verlängert. Nach wie vor ist die Zahl der Infizierten sehr gering – allerdings steigen die Zahlen weiterhin, jedoch sehr gemäßigt.
  • Die Ausgangssperre wurde um eine Stunde verkürzt, sie gilt nun von 21 Uhr abends bis 5 Uhr morgens
  • Alle Geschäfte, Märkte, Hotels sowie Restaurants sind in dieser Zeit geöffnet – es gelten die Hygienevorschriften wie Abstandsregelungen und das obligatorische Tragen von Atemmasken. Bars bleiben weiterhin geschlossen. Angestellte im öffentlichen und privaten Sektor machen, wenn möglich, Home-Office. Der öffentliche Nahverkehr kann genutzt werden.
  • Sorge macht den Behörden die beiden Distrikte Rubavu und Rusizi, die jeweils an die beiden kongolesischen Zentren Goma und Bukavu grenzen. Hier sind im Wesentlichen die neu Infizierten zu finden. Die beiden Distrikte sind nun gesperrt worden.
  • Die für uns wesentliche Neuerung ist, dass das Verbot, nur innerhalb der Provinzen sich zu bewegen, aufgehoben wurde. Das bedeutet, dass unsere Mitarbeiter*innen nun die Feldfahrten und Projektbesuche wieder aufnehmen können. Wir haben eine Prioritätenliste erstellt und versuchen nach und nach den Informationsstau abzuarbeiten und Bauprojekte wieder anzustoßen. – Wir möchten um Geduld bitten. –
  • Alle Bildungseinrichtungen bleiben weiterhin bis Anfang September geschlossen – dies trifft private Träger besonders hart, da die dort angestellten Lehrer*innen und Verwaltungsmitarbeiter*innen für diese Zeit entlassen worden sind. Für die öffentlich Angestellten zahlt die Regierung zwischen 40% und 60 % des Gehaltes.
  • Für viele Menschen und Familien bleibt die Einkommenssituation prekär.
  • Die Grenzen und der Flughafen sind für Reisende weiterhin geschlossen, Güter und Fernverkehr per LKW und Cargo Flüge sind aber erlaubt. Nur ruandische Staatsbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Ruanda dürfen einreisen, unterliegen jedoch einer 14-tägigen Zwangsquarantäne in besonderen Einrichtungen – allerdings auf eigene Kosten.

 

Hier noch weitere Informationen und Neuigkeiten neben dem Corona Thema:

  • Die zum Teil sehr starken und heftigen Regenfälle, die vor allem in der Nordprovinz und im westlichen, inneren Teil von Ruanda zu erheblichen Überschwemmungen, Erdrutschen und Verwüstungen verursachten, haben nachgelassen. Der Staat ist bemüht, mit einem Notprogramm die betroffenen Gegenden zu unterstützen – auch wir sind hier teilweise eingesprungen, dank der Unterstützung von Partnern aus RLP.
  • Die ruandischen Behörden haben eine Klimaschutzagenda im Wert von 11 Milliarden US-Dollar angekündigt, die eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 38% bis 2030 vorsieht. Der Plan entspricht einer geschätzten Minderung von bis zu 4,6 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalent. Der Klimaschutzplan ist der UN-Klimarahmenkonvention vorgelegt worden und Teil der Verpflichtungen Ruandas aus dem Pariser Abkommen.

Eine Konsequenz ergibt sich daraus direkt, die nicht unerheblich für die Bevölkerung sein wird:

https://www.newtimes.co.rw/news/government-ban-charcoal-use-kigali

https://www.newtimes.co.rw/opinions/editorial-more-info-needed-proposed-charcoal-freekigali

 

und noch ein Artikel zu den Kleinunternehmungen.

https://www.newtimes.co.rw/news/study-57-cent-smes-affected-covid-19-lockdown

 

Bei weiteren Fragen stehen wir gerne zur Verfügung
mit besten Grüßen

Die Teams vom Ruanda-Referat und vom Ruanda-Verein unserer Partnerschaft Rheinland-Pfalz – Ruanda.

https://www.rlp-ruanda.de/

Update zur Situation in Ruanda, 03. Juni 2020