Liebe Ruanda Engagierte,

anbei ein weitere Mail zu Ruanda in Corona Zeiten.

Mittlerweile hat Runda um die 105 Infizierte, wobei die Zahlen für die Einreisende / Rückkehrer langsam fallen während erste Zahlen von im Land Infizierten angegeben werden. Bislang gibt es keine Todesfälle zu beklagen. Erste Fälle (7) werden als geheilt entlassen

Seit dem 21. März gilt nun eine komplette Ausgangssperre, nur noch zum Einkaufen und zum Arzt darf das Haus verlassen werden. Besuche oder Sport im Freien sind untersagt. Die Befolgung dieser Auflagen wird in Kigali sehr streng kontrolliert. Die Ausgangssperre ist zuletzt bis zu dem 20. April verlängert worden.

Alle Geschäfte, Märkte, Restaurants und Bars sind geschlossen, nur noch Läden in den Bereichen Hygiene, Medizin und Nahrungsmittelversorgung dürfen weiterhin öffnen. Angestellte im öffentlichen und privaten Sektor machen, wenn möglich, Home-Office. Private Fahrten sind untersagt, alle diejenigen, die als „Systemrelevante Dienstleister“ zur Arbeit fahren müssen, bekommen Aufkleber für ihre Autos, damit sie nicht von der Polizei angehalten werden.

  • Menschen dürfen sich nur noch innerhalb eines Distriktes bewegen.
  • Die Grenzen und der Flughafen sind für Reisende geschlossen, Güter und Fernverkehr per LKW und Cargo Flüge sind aber erlaubt. Es fahren landesweit keine Busse mehr, Moto- und Fahrradtaxen dürfen ebenfalls nur noch Sachgüter transportieren.
  • Die Regelungen werden von den Menschen akzeptiert und befolgt. Probleme gibt es mit den nicht festangestellten Arbeiter*innen, die von außerhalb in Kigali arbeiten.
  • Die Regierung hat heute zudem verkündet, dass alle Kabinettsmitglieder, Staatssekretäre, Leiter von öffentlichen Einrichtungen und andere hohe Beamte für April wegen der Corona Pandemie auf ihr Monatsgehalt verzichten müssen.
  • Gleichzeitig versucht die ruandische Regierung, der heimischen Wirtschaft unter die Arme zu greifen: So stellt die Zentralbank den Privatbanken 50 Milliarden RWF zur Verfügung, damit diese Kredite zu günstigen Konditionen an Privatkunden weitergeben können. Hierbei wird die Bedürftigkeit geprüft und die jeweiligen Rückzahlungszeiträume verlängert. Der Bankbetrieb wird, wo möglich, auf Online-Angebote umgestellt. Geldtransaktionen mit „Mobile Money“ (d.h. Zahlungen über das Handy) sind für die nächsten drei Monate kostenlos und die maximal zu überweisnde Geldmenge wurde erhöht.
  • Die ruandische Regierung hat landesweit mit der Verteilung von Lebensmitteln an die ärmsten Bevölkerungsgruppen begonnen. Dies wird über die Distrikte, Sektoren und Zellen organisiert.
  • Es gibt eine Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch Institut – aus China erfolgte eine große Lieferung an medizinischen Gütern.
  • Das Land ist im allgemeinen ruhig, gleichwohl geht vielen Menschen allmählich das Bargeld aus, dies führt zu Unmut über die Ausgangssperren.
  • Alle Grenzen zu den Nachbarstaaten sind für Reisende geschlossen, lediglich der Güterverkehr ist erlaubt. Nur ruandische Staatsbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Ruanda dürfen einreisen, unterliegen jedoch einer 14-tägigen Zwangsquarantäne in besonderen Einrichtungen.
  • Unser Büro in Kigali ist zweimal in der Woche besetzt, dies ist möglich aufgrund einer Ausnahmegenehmigung, um notwendige finanzielle Transfers zu tätigen und Anfragen aus Ruanda zu bearbeiten. Wir stehen per WhatsApp mit vielen ruandischen Partnern in Kontakt, um die Situation vor Ort zu erfahren. Feldfahrten und Projektbesuche sind zur Zeit nicht möglich.
  • Wir sind dabei zu überlegen, wie wir auf Notanfragen reagieren sollen, wenn diese von ruandischen Partnern an uns herangetragen werden. Hier sind wir im Gespräch mit dem Ruanda Referat.
  • Wir gehen davon aus, dass eine Wiederaufnahme unserer Arbeiten draußen auf den Hügeln frühestens nicht vor Mitte/Ende Mai möglich sein wird.

 

Noch ein Hinweis in eigener Sache: Die Geschäftsstelle des Partnerschaftsvereins wird in der Osterwoche vom 14. April bis einschließlich 17. April geschlossen sein – die Kolleginnen und Kollegen nehmen in dieser Zeit Urlaub. Das Ruanda-Referat im Ministerium des Innern und für Sport ist durchgehend besetzt und per Telefon oder Mail erreichbar.

Wir wünschen Ihnen und Euch trotz der Krise ein schönes Osterfest, alles Gute und vor allem Gesundheit.

Die Teams vom Ruanda-Referat und vom Ruanda-Verein unserer Partnerschaft Rheinland-Pfalz – Ruanda.

Update: Ruanda in Corona Zeiten
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